Die OV Sitzung vom 16. Januar

Ein Gewinn für ganz Wiesenbach!

Es war eine sehr ermutigende erste Sitzung im neuen Jahr zu der sich der OV von Bündnis 90/Die Grünen am 16.1.2020 im Restaurant Kreta traf!

Als Gäste waren die Ökolandwirte Dietmar, Martin und Sebastian Bruder eingeladen, die ganz aus der Praxis und lebendig von Ihren Erfahrungen und Plänen berichteten und für die zahlreichen Fragen ein offenes Ohr hatten.

Seit einem Jahr bewirtschaften die beiden Brüder mit Martins Sohn Sebastian gemeinsam einige eigene und gepachtete Felder rund um Wiesenbach – und zwar im organisch-biologischen Landbau mit Bioland-Siegel! Das bedeutet in der Praxis: kein Kunstdünger, keine Unkrautvernichter, keine Insektizide werden verwendet! Der Schwerpunkt liegt weniger auf der gesunden Feldfrucht als auf dem gesunden Boden! Denn auf einem gesunden Boden wachsen auch gesunde Pflanzen!

Ein gesunder Boden, so berichtete Dietmar Bruder, wird im Bioland-Anbau durch Fruchtfolge und Gründüngung erreicht. Insbesondere Leguminosen (Hülsenfrüchte wie z.B. Erbsen) bringen Stickstoff in den Boden zurück, der bei konventioneller Landwirtschaft nur künstlich zugeführt werden kann, was mit hohem CO-Ausstoß verbunden ist.

Martin Bruder erzählte, was für Konsequenzen diese Entscheidung für einen Alltag als Nebenerwerbslandwirt hat: im Sommer und Herbst geht es jeden Tag raus auf die Felder! Und Kartoffelkäfer werden da auch mal mit der Hand abgelesen! Nach den Vorschriften des Ökolandbaus darf eine Ernte erst dann als Bioware vermarktet werden, wenn sich (nach ca. 3 Jahren) der Ackerboden von der konventionellen Bewirtschaftung erholt und regeneriert hat. Deshalb darf der Wiesenbacher „Bruder-Roggen“ von 2019 nur als konventioneller Roggen an eine Mühle verkauft werden, obwohl er schon biologisch angebaut war und einen sehr schönen Ertrag brachte. Die angebauten Erbsen konnten an einen Ökobauern mit Schweinehaltung verkauft werden.

Die Regeln im Ökolandbau sind streng: so dürfen z.B. landwirtschaftliche Geräte und Transportmaschinen nur für Bioprodukte verwendet werden. Damit entstehen für den Landwirt Kosten, aber für den Verbraucher Sicherheit. Um diese notwendigen Maschinen sicher unterzubringen, suchen Dietmar und Martin Bruder nach einem geeigneten Ort für den Bau einer Feldscheune in der Nähe ihrer Felder.

Ein Produkt, von dem die Wiesenbacher schon profitieren konnten, waren die Kartoffeln und Kürbisse, die 2019 geerntet und an einem kleinen Stand vor dem Haus in der Hauptstraße angeboten wurden (links der Einfahrt zum “nah und gut”). Die Käufer kamen zahlreich, bezahlten ehrlich in die bereitgestellte Kasse und lobten immer wieder die Qualität der Biokartoffeln!

Im ökologischen Landbau liegt die Zukunft von uns allen! Wir bedanken uns für diesen hochinteressanten und informativen Abend und bieten gerne unsere Unterstützung für zukünftige Projekte an. Die ersten Pläne für den möglichen Einsatz der Grünen Jugend zum Sammeln von Kartoffelkäfern oder für die Kartoffelernte wurden bereits geschmiedet! [Helga Schubert-Kopp]

 

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