In Deutschland werden pro Kopf pro Jahr ca. 217 Eier verspeist, als Frühstücksei, im Kuchen, Omelett… davon stammen etwa 8,6 % aus Bio -Haltung.
Alle möchten gerne Bio-Eier von glücklichen Hühnern kaufen. Jetzt ist die Möglichkeit da, vor Ort einen (neu zu gründenden) Biobetrieb zu unterstützen. Was bedeutet die Biohaltung für die Hennen, für uns, für die Umwelt?
Bio-Geflügelhaltung bedeutet artgerechte Tierhaltung. Das bedeutet mehr Platz für die Hennen, drinnen wie draußen also 6 Hühner pro Quadratmeter. Hühner brauchen diesen Platz, damit sie die Hackordnung ausleben können Wie groß der Stall ist, nämlich maximal 3000 Hühner, sagt erst mal nichts über die Haltung der Tiere aus, sondern ob die Tiere artgerecht leben können. Damit kein Stress entsteht, gibt es die Möglichkeit einer optimalen Belüftung des Stalles, der vorgeschriebene Scharrraum muss mit Stroh, Sand oder Holzspänen bedeckt sein, Nester und Sitzstangen entsprechend angeordnet sein. Hühner wollen morgens raus, wollen scharren, Sonnenbaden. Dazu brauchen sie einen entsprechenden Lebensraum: Das Freigelände muss Unterschlupf bieten (z. B. vor Greifvögeln, Fuchs) in Form von Hecken, Obstbäumen oder/und Schutzhütten. Sie wälzen sich im Sand oder Staub und befreien ihr Gefieder so vor lästigen Parasiten.
Ökofutter stärkt die Tiergesundheit, Antibiotika muss nur in ganz seltenen Fällen eingesetzt werden.
Die Küken stammen aus Ökoaufzucht und üben bereits artgemäß die Futtersuche und Futteraufnahme. So wird das gegenseitige Federpicken vermieden. Nach 4 Monaten Aufzucht werden aus den Junghühnern Legehennen, die 15 Monate lang Eier legen. Nach dieser Zeit wird die Schale des Eies dünner, wirtschaftlich lohnt es sich für den Betrieb nicht mehr und die Legehühner werden geschlachtet als Suppenhühner verkauft.
Der gesetzliche Rahmen ist streng in der EU-Bioverordnung festgelegt und beinhaltet auch die jährliche Kontrolle der artgerechten Tierhaltung.
Wichtig ist, dass die Tiere ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben können.
Der landwirtschaftliche Betrieb in Langenzell würde durch „Bio“ wesentlich vielfältiger, denn mindestens 20% des Futters müssen vor Ort biologisch angebaut werden. Auf dieser Fläche dürfen keine Fungizide, Herbizide oder Insektizide ausgebracht werden. Der Hühnermist kann auf der hofeigenen Fläche als organischer Dünger ausgebracht werden und somit auch zugekauften Mineraldünger ersetzten. Zumal der Boden vom Mineraldünger eher ausgewaschen wird und der Mist eher von der Pflanze aufgenommen wird. Es wäre ein Schritt weg von konventioneller hin zur biologischen Landwirtschaft und Umweltschutz.
Was bringt es für uns Verbraucher:innen? Ganz klar regionale Bio-Eier, eventuell direkt vom Bauernhof. Keine 1000km Fahrten aus Mecklenburg-Vorpommern und weniger Pestizide in unserer Natur.
Jedes Bio-Ei verdrängt Hühnerleid in konventioneller Käfighaltung!
Isa Suske und Ingrid Hofmann
Quellen:
www.boelw.de
(Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft)
www.oekolandbau.de
www.eierschachteln.de
www.naturland.de
(Interview mit einem Demeter-Landwirt aus einem Biobetrieb mit Bio-Legehennenhaltung und Bio-Legehennenvermarktung)
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