Kurz nachdem der Kreisel am Langenzeller Buckel damals gebaut wurde, entschlossen wir uns, der grüne Ortsverband Wiesenbach, die Patenschaft für ihn zu übernehmen. Das hieß bepflanzen und auch weiterhin pflegen.
Da der Untergrund aus Abraum besteht, war es nicht einfach zu entscheiden, welche Pflanzen damit zurecht kommen können. Es wurde viel diskutiert. Es sollte ökologisch sein, schön aussehen und natürlich wenig Pflege benötigen. Nach vielen Vorschlägen stimmten wir für die Variante: Hundsrosen ab. Sie sind anspruchslos, breiten sich aus und machen dadurch dicht, sie blühen lange und liefern im Winter Früchte für die Vögel. Einmal jährlich kürzer schneiden, das wäre es dann… dachten wir.
Aber da hatten wir die Natur unterschätzt. Obwohl es nach mehrmaligem Zwischenräume roden und Rosen nachpflanzen endlich dann doch recht dicht wurde, hat sich die Natur trotzdem mit unzähligen Pflanzen ausgebreitet. Mit kleinen Bäumchen, z.B. Ahorn- und Wallnussbäume und Büschen z.B. Weißdorn und Hartriegel und eine Vielzahl von Blumen z.B. Disteln, Jakobskreuzkraut, wilder Majoran und oh Wunder eine Orchidee! …
Die Perfektion der Natur verschiedenste Pflanzen aus dem vermeintlichen Nichts anzusiedeln, die genau den Boden, den Standort und diese Lichtverhältnisse brauchen ist schon genial. Für den Betrachter jedoch sieht es ungepflegt und verwahrlost aus. Also krempelten wir die Ärmel hoch und wollten das ändern.
In einer ersten Aktion schnitten wir alle Blütenstände des Jakobskreuzkrautes ab und entsorgten sie in der grauen Tonne, damit sich die zwar schöne aber sehr giftige Pflanze nicht auf die umliegenden Wiesen aussamen kann. Denn auch im Heu ist sie für Mensch und Tier noch genauso Leberschädigend!
Am 4.10. startete die zweite Aktion. Der Bauhof hat uns dankenswerter Weise einen Anhänger Schubkarren und Gabel auf dem P+R Parkplatz bereitgestellt. Nun mussten wir uns entscheiden, was raus muss und was für die Vögel und Insekten doch bleiben soll. Das Jakobskreuzkraut natürlich raus. Alle Arten von kleinen Bäumchen auch. Alle Büsche, außer unsere drei Sommerflieder, auch raus. Aber die vielen Blumen… das war nicht so einfach. Wie entschieden uns alles was noch blüht stehen zu lassen. Die vielen braunen und abgestorbenen Stängel sollten zwar weg aber die Disteln ließen wir für die Distelfinken stehen, da sie im Winter auf die Samen als Nahrung angewiesen sind.
Die Stelle, an der die seltene Orchidee wächst schützt ein Metallstab vor versehentlichem rupfen oder mähen.
Zu fünft schufteten wir drei Stunden. Schubkarre um Schubkarre füllten wir den Hänger bis er fast voll war. Am 5.10. gab es nochmal für eine Stunde einen Feinschliff. So anstrengend es auch war, hat es allen Helfern Spaß gemacht
[Conny Brandt]
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